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PF:Einen Beobachtungsabend planen

Aus Physik und ihre Didaktik Wiki


Um einen Beoabchtungsabend möglichst ergebnisreich durchführen zu können, müssen vor dem Beobachtungstag einige Vorbereitungen getätigt werden. Dieser Artikel soll als kleine Checkliste dienen.


Gestackte Aufnahme der Feuerradgalaxie M101.

Wetterbericht

Vor einer Beobachtungsnacht muss der Wetterbericht geprüft werden. Einfache Wettervorhersagen reichen bei langanhaltenden, wolkenlosen Tagen oft aus. Wenn das Wetter jedoch etwas unstetiger wird, dann ist eine differenziertere Betrachtung des Seeings erforderlich. Einen guten Überblick bekommt man auf Meteoblue. Dort werden verschiedene Bedeckungen von drei Wolkenschichten sowie zwei Indizes zum Seeing bereitgestellt. Hochliegende Wolken sind besonders in Stuttgart störend, da das Stadtlicht an diesen reflektiert wird und eine Beobachtung erschwert.

Was soll beobachtet werden?

Bevor es an das Packen des Materials geht muss vorher grob klar sein, was beobachtet werden soll. Davon hängt die Wahl des Teleskops und des Zubehörs wie Farbfilter und Astrokameras ab. Soll ein weit ausgedehntes Objekt beobachtet werden, ist auf eine kurze Brennweite und ein großer Kamerachip zu achten. Prinzipiell können an einem Abend auch mehrere Dinge beobachtet werden. Wenn von vornerein aber klar ist, dass Spektren aufgenommen werden sollen, dürfen die Gitter natürlich nicht fehlen.

Akkus laden

Vor jeder Beobachtung sollten die benötigten Akkus geladen werden. Dazu gehört der Bleiakkus, der die Montierung, die Filterräder, die Astrokameras und den Laptop versorgen kann. Wenn der Laptopakku bereits geladen ist, kann er sogar über eine kurze Beobachtungsnacht halten. Das Laden ist unter anderem deshalb essentiell, denn falls ein Bleiakku entladen ist, ist ein Umbau auf einen zweiten Akku häufig mit einer neuen Kalibrierung des Teleskops und immer mit einer Unterbrechung der Messungen verbunden.

Planung konkreter Objekte

Vor Ort oder aber auch bereits in der Vorbereitung sollte sich ein Überblick über die aktuell sichtbaren Objekte gemacht werden. Geschieht dies nur vor Ort, dann ist ein geübtes Auge und eine Grundkenntnis einiger Objekte zwingend erforderlich, da die meiste Zeit sonst mit Suchen verbracht wird. Die Beste Möglichkeit zur Orientierung stellt ein Sternatlas dar. Hier sind die Objekte übersichtlich auf Karten dargestellt und zusätzlich werden wichtige Informationen wie Ausdehnung und Helligkeiten angegeben. Eine Alternative stellt ein digitaler Sternatlas dar. Es gibt unzählige Apps und Programme. Zu empfehlen ist hierbei Stellarium. Für die schnelle Planung bietet sich die Browserversion an, bei der eine Himmelskarte mit einstellbarem Ort und Zeit angegeben wird. Sämtiche Objekte sind dort abrufbar und gespeichert. Für eine sorgfältigere Planung sollte die Dektopversion verwendet werden, da hier Teleskope und Fotokamersensoren angegeben werden und der Himmelsausschnitt mit diesen Parametern angezeigt werden kann. Vor Ort kann auf eine Smartphone-App oder die Desktopversion auf dem Laptop zugegriffen werden.

Persönliche Gegenstände

Egal, ob es Sommer oder Winter ist: Nachts wird es kalt, besonders dann, wenn man sich nicht viel bewegt. Essentiell ist daher warme Kleidung. Um im Dunkeln agieren zu können sind Stirn- oder Taschenlampen erforderlich. Dabei ist zu beachten, dass sie über einen Rotlichtmodus verfügen um die Nachtsicht nur wenig zu stören. Ist keine Stirnlampe mit rotem Licht zur Hand, können auch Fahrradlampen verwendet werden.

88x31.png Universität Stuttgart, 5. Physikalisches Institut, AG Physik und ihre Didaktik, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0