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PF:3D Druck: Einen Druck nachbereiten

Aus Physik und ihre Didaktik Wiki


Nach einem Druck ist es meistens nicht direkt getan. In diesem Artikel sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man 3D Drucke nach dem Druck weiter bearbeiten kann und/oder sollte.

Klassischer Testdruck zur Überprüfung der Funtkionsfähigkeit und Geschwindigkeit eines 3D-Druckers.

Arbeitsschritte mit einem Messer, Zange oder Schraubendreher

Mit einem Cuttermesser können Grate oder Überreste vom Brim entfernt werden. Auch Teile von Supportstrukturen lassen sich meist mit einem Messer gut entfernen. Eine feine Zange, Seitenschneider oder flache Schraubendreher leisten ebenfalls gute Dienste.

Kleben

Müssen Drucke zusammengefügt werden, sei es, weil es mehrere Bestandteile gibt, oder etwas abgebrochen ist, lässt sich das über mehrere Wege erreichen:

  • Lösemittel als Kleber

PLA oder ABS können mit Aceton angelöst werden. Besonders flächige Drucke lassen sich somit verbinden: Beide Flächen mit Aceton bestreichen; kurz warten und anschließend zusammendrücken. Prinzipiell können auch andere Lösemittel verwendet werden. Aceton ist aber verhältnismäßig einfach zu handhaben und weniger gifitg als andere Lösemittel.

  • Mit Filament "schweißen"

Filament mit einem Heißluftfön, Brenner, Feuerzeug oder speziellem Stift erhitzen und als Klebemittel nutzen. Am Besten hält die Verbindung, wenn auch hier die Kontaktflächen erhitzt werden. Darauf ist zu achten, dass man nicht versehentlich große Teile des Drucks aufschmilzt.

Feine Fäden entfernen

Viele feine Fäden ("stringing") lassen sich mit einem Heißluftfön entfernen. Beim Erhitzen schrumpeln die Fäden sehr schnell zusammen und sind im Anschluss nicht mehr störend. Auch hier ist darauf zu achten, dass man nicht versehentlich große Teile des Drucks aufschmilzt.

Schmelzgewinde einbringen

Schrauben in Plastik sind meistens nicht lange haltbar. Metallschrauben für Kunsstoff oder Holz fressen sich zwar gut in Kunststoff, sind aber nicht sehr fein und leiern schnell aus. Metrische Schrauben schneiden sich hingegen kaum in Kunststoff hinein. Aus diesen Gründen ist es ratsam Gewinde separat einzubauen. Die billigste Variante ist das Einbringen von metrischen Muttern. Diese müssen allerdings bereits beim Design des Druckes mit berücksichtig werden. Auch ein Festkleben der Muttern führt zu erhöhtem Arbeitsaufwand und durch Unebenheiten im Druck häufig zu schräg sitzenden Muttern. Eine bessere Variante sind Schmelzgewinde. Für diese muss ein passendes Bohrloch bereits im Modell eingeplant sein (Durchmesser von den jeweilligen Gewinden abhängig). Nach dem Druck wird das Gewinde auf das Bohrloch gestellt und mit einem Lötkolben erhitzt und durch den Lötkolben in das Modell gedrückt und eingeschmolzen.

Einschmelzen eines Schmelzgewindes mit einem Schmelzgewinde.


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88x31.png Universität Stuttgart, 5. Physikalisches Institut, AG Physik und ihre Didaktik, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0